Das Standesamt Bretten begleitet die Bürgerinnen und Bürger in den wichtigsten Momenten ihres Lebens. Die aktuelle Jahresstatistik für 2024 zeigt interessante Entwicklungen in den Bereichen Geburten, Eheschließungen, Sterbefälle und weitere amtliche Vorgänge.

Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle – ein Überblick
Die Zahl der Geburten bleibt mit 6 registrierten Fällen gering, was daran liegt, dass Bretten seit 2013 keine Geburtsstation mehr besitzt. Somit handelt es sich vor allem um Hausgeburten und nachträgliche Beurkundungen aus dem Ausland.
Die Eheschließungen sind von 133 im Jahr 2023 auf 104 im Jahr 2024 gesunken. Dies könnte auf veränderte gesellschaftliche Trends oder persönliche Entscheidungen zurückzuführen sein. Trotz des Rückgangs entscheiden sich viele Paare für den Bund der Ehe.
Die Zahl der Sterbefälle ist leicht gestiegen – von 468 im Jahr 2023 auf 474 im Jahr 2024. Diese Veränderung ist moderat, dennoch bleibt die Bevölkerungsentwicklung ein wichtiger Punkt für die Stadtplanung.
Besondere Beurkundungen und Registerführung
Einige statistische Daten zeigen interessante Entwicklungen:
Vaterschaftsanerkennungen: Rückgang von 28 (2023) auf 22 (2024) – ein Indikator für mögliche Veränderungen in familiären Strukturen.
Adoptionen: Stabil bei 3 Fällen pro Jahr.
Anerkennungen der Mutterschaft haben sich von 1 auf 2 verdoppelt, was jedoch auf eine geringe Gesamtzahl basiert.
Namensänderungen bei Kindern sind leicht gestiegen (von 12 auf 14), während Angleichungserklärungen von 2 auf 8 sprunghaft angestiegen sind.
Ehefähigkeitszeugnisse haben sich mit 10 Anträgen (2024) gegenüber dem Vorjahr (5 Anträge) verdoppelt.
Eheschließungen: Welche Namen werden gewählt?
Die Wahl des Ehenamens zeigt eine klare Tendenz:
80 % der Paare wählen den Nachnamen des Mannes als gemeinsamen Familiennamen.
Nur 3 Paare (2024) entschieden sich für den Nachnamen der Frau – eine kleine, aber bemerkenswerte Zahl.
21 Paare entschieden sich für eine getrennte Namensführung.
Scheidungen: Ein Anstieg der Trennungen
Die Zahl der Scheidungen ist von 35 (2023) auf 44 (2024) gestiegen. Besonders auffällig ist, dass die Mehrheit der geschiedenen Paare zuvor in Bretten geheiratet hat (42 von 44 Fällen). Dies könnte auf eine veränderte Wahrnehmung von Ehe und langfristigen Beziehungen hindeuten.
Einbürgerungen: Mehr Menschen werden Teil der Stadtgemeinschaft
Ein deutlicher Anstieg zeigt sich bei den Einbürgerungsanträgen. Während 2023 nur 56 Anträge eingereicht wurden, waren es 2024 bereits 122 – mehr als doppelt so viele. Die Zahl der erfolgreich eingebürgerten Personen stieg ebenfalls von 28 (2023) auf 33 (2024).
Kirchenaustritte: Ein anhaltender Trend
Die Zahl der Kirchenaustritte bleibt hoch, ist aber im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. 2024 traten 232 Personen aus der Kirche aus (2023: 293). Dabei:
Verließen 97 Personen die katholische Kirche (2023: 130).
Traten 135 Personen aus der evangelischen Kirche aus (2023: 163).
Der Trend des Kirchenaustritts setzt sich fort, wenn auch etwas abgeschwächt.
Sterberegister: Ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis
2024 gab es exakt 237 verstorbene Männer und 237 verstorbene Frauen, ein ausgeglichenes Verhältnis.
Beim Wohnsitz zeigt sich ein leichter Rückgang der Verstorbenen mit Wohnsitz in Bretten (2024: 249; 2023: 252), während die Zahl der außerhalb Brettens registrierten Todesfälle von 216 auf 225 gestiegen ist.
Fazit: Einblicke in die gesellschaftlichen Veränderungen
Die Jahresstatistik des Standesamts gibt nicht nur einen Überblick über amtliche Vorgänge, sondern spiegelt auch gesellschaftliche Veränderungen wider. Während Eheschließungen und Kirchenaustritte rückläufig sind, nehmen Einbürgerungen und Scheidungen zu. Auch die Familienstruktur zeigt sich im Wandel, was sich unter anderem in den Vaterschaftsanerkennungen und Namensänderungen niederschlägt.
Was denkt ihr über diese Entwicklungen? Schreibt es in die Kommentare!
Comments